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24. August 2022

Smarte Gebäude und grüne Dächer

Laut Juniper Research steigt die weltweite Zahl von derzeit rund 45 Millionen smarten Gebäuden bis 2026 auf 115 Millionen. Dieses Wachstum von über 150 Prozent spiegelt die stark steigende Nachfrage nach Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die Nachfrage basiert nicht zuletzt auf den in die Höhe schnellenden Energiekosten.

Smarte Gebäude, also Gebäude, die intelligente Technologien zur Überwachung und Steuerung der Anlagen für Beleuchtung, Heizung, Klimatisierung und Videoüberwachung nutzen, sollen eine sichere und komfortablere Umgebung für die Bewohner schaffen und gleichzeitig die Umweltbelastung und den Verbrauch natürlicher Ressourcen minimieren.

Auf die smarten Gebäude, die nicht als reine Wohngebäude genutzt werden, entfallen 2026 voraussichtlich 90 Prozent der weltweiten Ausgaben für Smart Buildings. Analysen zufolge liegt dies an der geringeren Komplexität und der lohnenderen Größenordnung bei der Verwaltung von Regierungs- und Geschäftsgebäuden. Intelligente Technologien werden zunehmend in Schulen und Universitäten, Krankenhäusern und Pflegeheimen, Flughäfen sowie Einkaufszentren eingesetzt.

In den USA hat die Biden-Harris-Administration gerade die neue „Climate Smart Building Initiative bekannt gegeben, die öffentlich-private Partnerschaften nutzen will, um staatliche Einrichtungen durch Energiesparverträge zu modernisieren und bis zum Jahr 2030 jährlich bis zu 2,8 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen einzusparen. Die Gesamtinvestitionen sollen voraussichtlich rund 80 000 Arbeitsplätze schaffen.

Neben der Installation smarter Sensoren und damit verbundener intelligenter Managementplattformen zu Energieeffizienzzwecken können smarte Gebäude auch zur Eindämmung städtischer Wärmeinseln beitragen. Es ist bekannt, dass die Temperaturen in Städten aufgrund der Wärmeaufnahme und -speicherung von Materialien wie Asphalt und Beton tendenziell höher sind als in umliegenden Gebieten. Der Austausch von Teer und anderen dunklen Materialien, die seit Jahrzehnten für Dächer verwendet werden, wird schon längere Zeit empfohlen. Inzwischen werden insbesondere grün bepflanzte Dächer immer beliebter, um die extreme Hitze in Städten zu bekämpfen.

Architektonische Formate tauchen weltweit in zahlreichen Städten auf, wie zum Beispiel der „Vertikale Wald“ von Stefano Boeri in Mailand oder die rund 700 Gebäude umfassende „Green Roof Map“ in London.

Doch nicht alle begrünten Dächer sind gleich wirkungsvoll: Der Erfolg der Temperatursenkung hängt von der Vielfalt der verwendeten Pflanzen, dem Standort und weiteren Faktoren ab. Klimawissenschaftler des Goddard Institute für Space Studies der NASA haben verschiedene Gründächer in Chicago beobachtet, verglichen und festgestellt, dass größere, intensiv begrünte Dächer mit einer Vielzahl von Pflanzenarten einen größeren Kühlungseffekt haben als umfangreiche Monokulturen.

Da sich die globale Erwärmung und die städtischen Hitzeinseln verstärken, werden begrünte Dächer ebenso wie die Umwandlung bestehender Gebäude in Smart Buildings immer wichtiger auf dem Weg hin zu klimaneutralen Städten.

Ihre Kontaktperson

Roman Klein

MinebeaMitsumi Europa

Tel.: +49 7721 997-317