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09. Dezember 2021

Stadtverkehr häufig noch unter Vorkrisen-Niveau

Traffic

Rund 22 Monate nach der weltweiten Ausbreitung von Covid-19 sind in vielen Ländern der Welt immer noch Gesundheitsschutzmaßnahmen in Kraft. Viele Menschen arbeiten weiterhin von zu Hause aus und das kommerzielle und soziale Leben in den Städten ist häufig noch eingeschränkt.

Das Mobilitätsaufkommen in Städten liegt laut den Daten der 2021 Global Traffic Scorecard von INRIX unter dem Niveau vor Covid, und es entstehen neue Verkehrsmuster. Der Zugverkehr und der öffentliche Personennahverkehr sind erheblich zurückgegangen und auch das PKW-Verkehrsaufkommen ist in den meisten Städten deutlich gesunken. Es gibt aussagekräftige Veränderungen in den Fahrtverteilungszeiten. So haben sich die Stau-Höhepunkte vom Morgen in die Mittagsstunden verlagert.

INRIX hat die Zahl der im Verkehr verlorenen Stunden berechnet. Die Top 5 der verkehrsreichsten Städte weltweit sind London, Paris, Brüssel, Moskau und New York. Die Datenlage beschert uns teilweise erstaunliche Erkenntnisse.

Londoner verbringen etwa 148 Stunden pro Jahr in Staus, was in etwa Kosten von 1.211 £ pro Fahrer und damit 5,1 Milliarden Pfund für die gesamte Stadt bedeutet. Wenn Sie in die britische Hauptstadt reisen, sollten Sie sich um 16 Uhr von der A503 fernhalten: Hier befindet sich der schlimmste Verkehrskorridor der Stadt.

Autofahrer verbringen in Deutschland durchschnittlich 40 Stunden in Verkehrsstaus, das sind mehr als die durchschnittlichen 26 Stunden im letzten Jahr, aber noch weniger als 46 Stunden im Jahr 2019. 2021 lagen die Kosten bei 371 € pro Fahrer und damit bei 3,5 Milliarden € für das gesamte Land. Die am stärksten überlasteten Städte sind München (79 Stunden), Berlin (65 Stunden) und Hamburg (47 Stunden). Im Gegensatz zu Großbritannien und den USA liegen alle drei Städte wieder recht nahe am Vorkrisenniveau.

In den USA verliert der durchschnittliche Autofahrer 36 Stunden pro Jahr durch Staus - 102 Stunden, wenn man in New York City lebt, 21 in Phoenix. Der Verkehr ist aufgrund der Pandemie deutlich zurückgegangen und die Autofahrer verbringen inzwischen etwa 2,6 Milliarden Stunden weniger im Verkehr als 2019. Dies ist hauptsächlich auf den Rückgang der innerstädtischen Fahrten zurückzuführen, den INRIX in den meisten Großstädten feststellen konnte, unter anderem in San Francisco, Detroit und Washington DC.

Es ist kaum vorherzusagen, ob und wie die urbane Mobilität zu den Strukturen und Werten auf Vorkrisenniveau zurückkehren wird. Die Verkehrsmuster werden sich wahrscheinlich eher aufgrund angepasster lokaler Bedingungen ändern als aufgrund einer globalen Rückkehr zur "Normalität" - die Städte werden nach neuen Wegen suchen, um die Überlastung der Straßen und die Parkplatzsituation zu bewältigen, um den Anwohnern und Besuchern ein angenehmes Stadt(er)leben zu bieten.

Ihre Kontaktperson

Roman Klein

MinebeaMitsumi Europa

Tel.: +49 7721 997-317